Lerntipps
Studienstart – Things, I wish I knew

Studienstart – Things, I wish I knew

9 Dinge, die ich zum Studienbeginn gern gewusst hätte

1. Nicht jeder Lerntipp ist was für mich.

Ich werde nicht müde, das hier zu predigen: Lernen ist ausgesprochen individuell. Jedenfalls die Art und Weise. Wie unser Gehirn Dinge speichert, ist grundsätzlich bei allen gleich. Aber wie du dahin kommst, dass etwas gespeichert wird, ist von dir abhängig. Der beste Lernweg bringt dir nichts, wenn du ihn letztlich nicht umsetzt. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Wenn dir immer wieder empfohlen wird, morgens direkt nach dem Aufwachen eine Stunde zu lernen, du aber nicht zu den Lerchen dieser Welt gehörst, wirst du an diesem Tipp verzweifeln. Wenn du jetzt auch noch perfektionistisch veranlagt bist, ärgerst du dich über dich und fühlst dich als Versagerin. Warum? Weil du einen Lernweg verfolgst, der nicht auf deine Persönlichkeit zugeschnitten ist. Stattdessen: Lerne dich selbst kennen und mach, was zu dir passt. Wie sagt man so schön? Viele Wege führen nach Rom. Du weißt nicht, wo du starten sollst? Trage dich unverbindlich in die Warteliste zum Online-Kurs ein. Mit diesem Kurs findest du deinen individuellen Lernweg.

2. Man muss nicht in der Bibliothek lernen, um eine fleißige Studentin zu sein.

Mein Lieblingsbeispiel zum Thema “Nichts-für-mich”. Meine Freundinnen sind begeistert in die Bib gegangen und haben dann beim Mittagessen stolz berichtet, wie viel sie gelernt haben. Ich habe es probiert und war immer eher damit beschäftigt, wie viele Textmarker die anderen so benutzen. Da fühlte ich mich furchtbar faul. Ich brauche beim Lernen möglichst wenig Menschen um mich. Mir tat der soziale Vergleich nie gut. Ich brauchte aber zum Beispiel keine absolute Stille. Deswegen konnte ich im Sommersemester wunderbar draußen in einer ruhigen Ecke auf dem Campus lernen. Hauptsache es waren keine anderen Studierenden anwesend, mit denen ich mich hätte vergleichen können.

3. Das Sportangebot meiner Universität ist riesig und nicht nur für Sportstudenten.

Wusstest du, dass es an deiner Uni mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Sportangebot für Studierende aller Fachrichtungen gibt? Das Angebot ist häufig viel günstiger als die örtlichen Sportstudius und du lernst direkt neue Kommilitonen kennen.

4. Man muss nicht jede Vorlesung besuchen. Mit dem Start deines Studiums verlässt du die Schule und die Sicherheit eines vorgegebenen Stundenplans.

Solange es keine Anwesenheitspflicht gibt, muss ich nicht in die Vorlesung. Diese Erkenntnis hat sich bei mir aus irgendeinem Grund erst spät durchgesetzt. Dass ich eine Prüfung schreiben durfte, auch wenn ich am Anfang des Semesters nur einmal zur ersten Vorlesung erschienen bin, war für mich sehr erleuchtend. Die traurige Wahrheit ist: Nicht jede Vorlesung wird so spannend gestaltet, dass ich anderthalt Stunden konzentriert mitarbeiten kann. In der Zeit den gleichen Inhalt mit einem Lehrbuch durcharbeiten? Sicher nicht für jede interessant, aber für sehr gewissenhafte und eher introvertierte Studentinnen auf jeden Fall eine Überlegung wert.

5. Das akademische Viertel.

Ich wusste es nicht. Ich war in den ersten Wochen jedes mal pünktlich um acht in der Morgenvorlesung und habe mich gewundert, warum die Professorin oder der Professort erst um viertel nach in den Hörsaal kam und sich dann nicht einmal für seine Verspätung entschuldigte. Das akademische Viertel ist eine clevere Sache: Die Veranstaltung beginnt eine viertel Stunde nach dem angegebenen zeitraum und endet auch eine viertel Stunde früher. Unterm Strich dauert eine Vorlesung so nur anderthalb statt zwei Stunden. Das entspricht auch viel eher der möglichen Aufmerksamkeitsspanne unseres Gehirns.

6. In der ersten Woche findest du die Leute, mit denen du die nächsten Jahre verbingst.

An der Uni Passau fand in der Erstsemesterwoche (O-Woche) ein Weißwurstfrühstück für alle Jurastudierenden statt. Das war die erste offizielle Veranstaltung. Die Menschen mit denen ich an diesem Tag an einem Tisch saß, haben mich bis zu meinem Examen begleitet.

7. Ich muss nicht jedes Buch kaufen.

Bücher sind teuer. Und nicht jedes Buch ist lesenswert. Das sage ich als Autorin ganz bewusst: Es gibt einfach Bücher, zu denen fehlt einem jeglicher Zugang. Und das ist vollkommen normal. Bevor du also lospazierst und dir jedes Buch kaufst, dass dir empfohlen wird, leih es dir zunächst aus der Unibibliothek aus. Wenn es dir gefällt, kannst du es immer noch kaufen.

8. Vermeintliche Vorteile deiner Kommilitonen aufgrund einer cleveren Schulfachwahl (Vorkenntnisse) erledigen sich spätestens vier Wochen nach dem Studienstart wie von selbst.

Ich habe mein Studium begonnen ohne mir Gedanken über die anderen zu machen. Bis zur ersten Übung im Privatrecht. Schlagartig wurde mir klar, dass ich in einem Bundesland studiere in dem “Recht” bereits vor dem Abitur unterrichtet wird. Ich hatte wirklich Angst. Was, wenn ich den Anschluss schon verpasst hätte, bevor das Studium überhaupt begonnen hat?

Es dauerte nicht lange und der Spuk war vorbei. In den allermeisten Fällen wird es genauso sein: Dein Kommilitonen haben eventuell in der Schule schon etwas über eine Thematik gelernt. Es gibt allerdings einen meilenweiten Unterschied zwischen breit dem gefächerten Schulunterricht und einem Studium, das sich speziell mit einem Thema auseinandersetzt. Ich habe zwei juristische Staatsexamina in Bayern bestanden, obwohl ich mit meinem schleswig-holsteinischen Abitur absolut keine rechtlichen Vorkenntniss hatte. Lass dich nicht verunsichern!

9. Mit einem guten Stift lassen sich Schmerzen in der Hand vermeiden.

Die meisten von uns nutzen einen Stift für Vorlesungsnotizen und spätestens in einer schriftlichen Klausur wird dann das klassische Schreibwerkzeug benutzt. Wenn du einen Studiengang gewählt hast, in dem es überwiegend um das geschriebene Wort und weniger um die Beantwortung von Multiple-Choice-Fragen geht, kommst du hoffentlich nie an diesen Punkt: Sehnenscheidenentzündung, eingeklemmte Nerven oder ein Karpalltunnelsyndrom. Alles sehr schmerzhaft und alles überflüssig. Was mir wirklich geholfen hat: Ein echter Füller zum Schreiben. Erinnerst du dich noch an deinen Lamyfüller* aus der Schule? Ich habe mir genau so einen gekauft und ab da mit nichts anderem mehr geschrieben. Spare hier nicht an der falschen Stelle und besorge dir gleich zum Studienstart das richtige Schreibwerkzeug.

Ich wünsche dir einen großartigen Studienbeginn!


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