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Prokrastination – Nur eine von vielen Gewohnheiten

Prokrastination – Nur eine von vielen Gewohnheiten

Das große Schreckgespenst zum Ende eines jeden Semesters unter Studierenden heißt Prokrastination. Darunter verstehen wir im Allgemeinen die Angewohnheit, Dinge, die erledigt werden müssen, so lange, wie gerade noch möglich aufzuschieben. Das Ergebnis der Aufschieberitis? Gestresste Studierende, die an ihrer eigenen Zurechnungsfähigkeit zweifeln. Warum? Weil doch dieses Semester alles ganz anders werden sollte. Und dann kamen die Klausuren doch irgendwie ziemlich unerwartet. Aber warum scheint es einigen unmöglich, sich an die eigenen Pläne zu halten und andere wiederum machen den Eindruck, sie würden spielend leicht und entspannt durch die Klausurenphase gehen? Sind die einfach alle schlauer als man selbst? Nope. Das ist nicht der Unterschied. Zumindest muss er das nicht sein. Der richtige und entscheidende Unterschied sind die Gewohnheiten. Gewohnheiten trennen entspannte von gestressten Studierenden.*

Der Unterschied zwischen gestresst und entspannt: Gewohnheiten

Lass uns dazu zunächst einmal definieren, was eine Gewohnheit eigentlich ist: Eine Gewohnheit ist ein automatisierter Vorgang, den du durchläufst, sobald dein Gehirn einen Auslösereiz wahrnimmt. In diesem Moment schaltet sich das Belohnungszentrum in deinem Gehirn ein, schüttet Dopamin aus und lässt dich eine Routine in Antizipation auf eine Belohnung durchlaufen. Die Belohnung kann dabei eine externe Belohnung (ein Kaffee nach dem Lernen) oder die Ausschüttung weiterer Glückshormone nach dem Abschluss der Routine sein. Das ganze nennt man Gewohnheitsschleife.

Been there. Done that. Wenn das Bad sauber ist, das Lehrbuch aber nach wie vor geschlossen in der Tasche liegt.

Wie kannst du das Wissen darüber jetzt konkret nutzen? Denk noch mal kurz darüber nach, was genau Prokrastination eigentlich ist: Du tust etwas, obwohl du eigentlich etwas anderes tun müsstest. Und währenddessen überzeugst du dich davon, dass egal was du gerade machst, eben momentan wichtiger ist. Wichtiger als dein Studium und wichtiger als die nächste Klausurenphase. Glaub mir: Been there. Done that. Und klar, so ein aufgeräumter Schreibtisch hilft ungemein beim Lernen. Das Problem dabei ist aber doch, dass nach dem Schreibtisch dann auf einmal das Badezimmer dran ist. Und sind wir mal ehrlich: Plötzlich fällt uns dann auch noch ein, dass das Bettzeug schon ziemlich lange hätte gewechselt werden müssen. Und schwupps ist der Zeitraum, den wir uns eigentlich fürs Lernen vorgehalten haben, vergangen und wir haben genau eine Sache gelernt: In einem frisch bezogenen Bett schläft es sich besonders gut.

Gute Nachricht: Gewohnheiten kann man ändern.

Prokrastination ist auch nur eine Gewohnheit. Eher gesagt, der Überbegriff für ein ganzes Sammelsurium an Gewohnheiten. Du siehst den unaufgeräumten Schreibtisch, weil du dich zum Lernen hinsetzen willst. Dieser visuelle Reiz löst bei dir das Gefühl aus, einmal alles ordentlich machen zu wollen. Warum? Weil doch alle immer sagen, nur aufgeräumt könne man gut lernen. Das mag zwar stimmen, hat dich aber jetzt gerade nicht wirklich das Kapitel der letzten Woche lernen lassen, oder?

Warum prokrastinierst du?

Der erste Schritt, um den Aufschiebe-Gewohnheiten zu entkommen: Erkenne sie an. Und erkenne dabei vor allem an, dass du unbewusst einer wichtigen Sache aus dem Weg gehst. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei übrigens um eine Stressreaktion: Wenn du von deinem Lernstoff gestresst bist, prokrastinierst du viel schneller, als wenn du das Gefühl hast, alles gut im Griff zu haben. Und damit sind wir direkt bei der Lösung: Beginne frühzeitig, mit dem Lernen. Schon mal gehört, oder?

Und ja, ist viel leichter geschrieben, als gemacht. Deshalb ist es wichtig, das Lernen als Gewohnheit zu etablieren und damit der Prokrastination vorzubeugen. Einer der Gründe, warum viele Studierende täglich in die Bib zum Lernen gehen, ist sicherlich, die fehlende Ablenkung. Aber auch ein weiterer Nebeneffekt ist sichergestellt: Hat man sich einmal daran gewöhnt, zu einer bestimmten Uhrzeit in die Bib zu gehen und dort wirklich zu lernen, macht man es, ohne weiter drüber nachzudenken: Eine Gewohnheit ist etabliert.

Die Idee der Studienstart Academy ist das persönlichkeitsbasierte Lernen lernen. Deshalb wird das hier kein Plädoyer für das Bib-Lernen. Aber es wird eine Aufmunterung, deine eigenen Gewohnheiten zu analysieren und deinen eigenen Zielen anzupassen.

Deine Ziele sind dein Maßstab.

Wie jetzt? Nicht verbessern? Nein, denn verbessern würde voraussetzen, deine Gewohnheiten in gut und schlecht einzuteilen. Meiner Meinung nach landen wir dann aber alle viel zu schnell in gesellschaftlichen Schubladen-Denken von Schwarz und Weiß. Wenn du als Maßstab für deine Gewohnheiten mal nicht die Allgemeinheit nimmst, sondern deine eigenen , konkreten Ziele, wird schnell klar: Es gibt Gewohnheiten, die dich deinen Zielen näher bringen und solche, die es eher nicht tun. Das sind dann die Stolpersteine, oder manchmal Felsen, die du wegräumen musst.

Gehen wir im Beispiel von oben davon aus, dass das Ziel ist, Klausur XY am Ende des Semsters mit einer Note 2,0 (in Jura reichen 7 Punkte) bestanden zu haben. Dann ist spätestens das Putzen des Badezimmers nicht direkt hilfreich. Natürlich kann man auch als Ziel haben, immer ein ästhetisch ansprechendes Bad zu haben. Aber dann sollte das eine bewusste Entscheidung und keine Prokrastinationsmaßnahme sein. Und übrigens kann man regelmäßiges Putzen und Aufräumen ja auch als Gewohnheit etablieren.

Wenn du deine Ziele geklärt hast, weißt du, was dich motiviert. Das ist wichtig. Denn nur so wirst du durchhalten, bis du deinen Lernfortschritt als Gewohnheit etabliert und damit automatisiert hast.

Behalte die Gewohnheitsschleife im Hinterkopf, wenn du Prokrastination stoppen willst.

Immer wenn du versuchst, eine neue Gewohnheit zu etablieren, achte auf die drei Schritte der Gewohnheitsschleife: 1. Auslösereiz, 2. Routine und 3. Belohnung. Nur wenn du alle drei immer und immer wieder durchläufst, wirst du es schaffen. Danach kommt es dir dann aber spielend leicht vor, entspannter als der Durchschnitt durch die Klausurenphase zu kommen, weil du nicht mehr zu den Last-Minute-Lernerinnen gehörst. Wie genau du deine Gewohnheiten analysieren und so ändern kannst, dass sie dir und deinem Zeitmanagement helfen, erfährst du übrigens im meinem Mini-Kurs: Gewinne Gehirnkapazität.

Es genügt nämlich leider nicht, in der Theorie Bescheid zu wissen. Knowing is not doing. Denn so gut Visualisierungen für dein Gehirn auch sein mögen: Nur die tatsächliche Ausübung deiner neuen Gewohnheit hilft dir auch, tatsächlich zu lernen. Jedenfalls die Lerninhalte kannst du nicht visualisieren. Könntest du es, müsstest du gar nicht mehr studieren.

Übrigens ist es für den Anfang immer eine gute Sache, klein zu beginnen. Ich halte es da ganz mit James Clear und seiner 1%-Methode**: Jeden Tag ein kleines bisschen besser, ist mehr als gar nicht besser. In diesem Sinne: Den kleinsten möglichen Schritt bist du gerade gegangen und hast diesen Artikel gelesen. Ich danke dir für dein Interesse! Geh jetzt mit mir den nächsten Schritt und Gewinne Gehirnkapazität für mehr entspannte Phasen während deines Studiums. Du lernst mit mir gemeinsam einen effektiven Weg zur Vermeidung von Prokrastination: Mit individuell passenden Gewohnheiten und zielgerichtetem Zeitmanagement. Buche jetzt meinen Mini-Kurs und erhalte einen einstündigen Video-Kurs und ein passendes Workbook.

Alles liebe und viel Erfolg wünsche ich dir!

Deine Anna Lena

Zertifizierte Mentaltrainerin, Volljuristin und Autorin

Gründerin der Studienstart Academy

*Immer vorausgesetzt, es handelt sich um mental gesunde Studierende.

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