Lerntipps
Ein Plädoyer für deinen Schlaf

Ein Plädoyer für deinen Schlaf

Warum das Ammenmärchen vom dauerdösenden Studenten zwar Blödsinn, aber im Grunde gar nicht so eine schlechte Idee ist.

“Studenten sind alle faul.”

“Studenten schlafen doch bis mittags.”

“Studenten können nur Feiern und Schlafen.”

Hast du dir auch schon mal solche Sprüche anhören müssen? Ich hatte besonders am Anfang meines Studiums häufig das Problem, erklären zu müssen, was ich eigentlich den lieben langen Tag so mache. Lernen. Lernen ist ein extrem dehnbarer Begriff. Ergebnisse sind im wahrsten Sinne des Wortes nicht greifbar. Wenn ich neue synaptische Verbindungen in meinem Gehirn geschaffen habe, die ich nun nutzen kann, um Erlerntes anzuwenden, kann das maximal ein Gehirnscan deutlich machen. Im Gegensatz zu einem Handwerker erschaffe ich mit etwas Erlernten eben nicht ohne Weiteres Gegenstände. Fortschritt findet zuerst nur im Kopf statt.

Das Gerücht um den faulen, schlafenden Studenten…

… hält sich leider hartnäckig, obwohl es von der Wirklichkeit nicht weiter entfernt sein könnte. Meine persönliche Erfahrung zeigt mir deutlich, dass es sehr ambitionierte Studenten und Studentinnen gibt, die mit Fleiß und Disziplin ihrem Ziel näher kommen wollen. Trotzdem ist die Vorstellung, dass Studierende bis mittags schlafen vielleicht gar nicht so absurd. Lasst uns die Sache mal neu einordnen:

Schlaf ist gesund und wichtig.

Es ist gut, lange zu schlafen. Schlaf ist wichtig, um zu Lernen. Besonders der Tiefschlaf ist essentiell, um Erlerntes im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Also lass dich nicht ärgern, wenn du als faul bezeichnet wirst, nur weil du einen Mittagsschlaf hältst. Allerdings sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass in offiziellen Hinweisen zum Thema Schlafhygiene von Nickerchen abgeraten wird. Ich würde es persönlich so sehen: Solange du nachts gut schläfst, spricht nichts gegen ein Schläfchen am Tag. Wenn du nachts Probleme hast, kann das ein Zeichen dafür sein, dass du etwas ändern musst. Außerdem kann ein Powernap zwischendurch (maximal 30 min) dein vegetatives Nervensystem beruhigen und damit stressbedingten körperlichen Reaktionen vorbeugen und helfen. Super nachlesen kannst du das in dem Buch “Die Energieformel – Neue Wege der Medizin bei Erschöpfung und Stress”* von Dr. med. Alexander Rondeck.

Letztlich kann dir ein ausgeruhter Geist sogar helfen, etwa mit einem Imposter-Syndrom besser klar zu kommen.

Nur im Studium bist du so frei,

nach deinem eigenen Biorhythmus zu schlafen. Es macht eben einen Unterschied aus, ob du eine Lerche oder eine Eule bist. Letztere dürfen gern die Freiheiten des Studiums nutzen und ausschlafen. Sie werden ganz automatisch am Abend länger wach sein und können ihrer persönlichen und im übrigen genetisch bedingten Leistungskurve entsprechend lernen.

Es kommt allerdings auf die Schlafqualität an.

An dieser Stelle ein kleiner Disclaimer: Ich bin keine Ärztin oder Psychologin. Solltest du unter pathologischen Schlafstörungen leiden, suche dir bitte professionelle Hilfe. Ich kann hier nur allgemeine Hinweise geben, die nicht im Zusammenhang mit dir stehen müssen. Im Zweifel können manche Tipps sogar schaden.

Für alle anderen gilt: Beschäftigt euch mit dem Thema Schlafhygiene, damit ihr nicht nur genügend, sondern auch guten Schlaf bekommt. Hier kommen fünf allgemeine Tipps, die nicht nur Lifestyleblogger in ihrem Instafeed posten, sondern auch von deutschen Kliniken beziehungsweise deren Ärzten gegeben werden.

  1. Entwickle eine Schlafzeiten, die du kontinuierlich einhalten kannst. Stehe jeden Morgen zu etwa der gleichen Uhrzeit auf und gehe jeden Abend entsprechend ins Bett. Halte dich dabei an deinen Körper: Wenn du müde bist, gehst du schlafen und du stehst wieder auf, wenn du aufwachst. Stunden zu zählen ist gar nicht notwendig, wenn du grundsätzlich gesund bist und dich auf deinen Körper als Signalgeber verlassen kannst.
  2. Trinke keinen Kaffee, keine Cola und keinen Energydrink nach dem Mittagessen. Wenn du nachmittags völlig erschossen bist, ist das eher ein Grund, deinen Schlaf zu verbessern, als dich mit Koffein künstlich aufzuputschen. Das hat nämlich vor allem einen Effekt: Du bist abends nicht so müde, wie du es eigentlich sein solltest und gehst möglicherweise zu spät ins Bett.
  3. Mache Sport! Körperlich aktiv zu sein bedeutet, deinen Tiefschlaf zu verbessern. In dieser Zeit speichert dein Gehirn Erlerntes im Langzeitgedächtnis ab. Abgesehen davon hat körperliche Fitness aber natürlich auch andere Vorteile, die ich dir hoffentlich nicht erklären muss.
  4. Vermeide blaues Licht vor dem Schlafengehen und im Schlafzimmer. In der letzten Stunde vor dem Schlafen kannst du dein Smartphone getrost zur Seite legen. Und auch Vorlesungsnotizen auf dem Laptop musst du kurz vor dem Einschlafen nicht nochmal durch gehen.
  5. Dein Schlafzimmer sollte so dunkel wie möglich und kühl sein.

Schlaf schön!

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