Lerntipps
Rückschläge im Studium: Nutze sie für dich.

Rückschläge im Studium: Nutze sie für dich.

Zweimal stand sie unter meiner Strafrechtshausarbeit: Die verdammte 3. Nicht die Note, sondern die Punkte. Rückschläge – überflüssig, oder? Knapp durchgefallen ist halt nicht bestanden. Beim ersten Mal war ich noch entspannt und dachte: Geht schon. Beim nächsten Versuch dann. Beim zweiten Mal traf mich der Rückschlag in meinem Studium echt hart. Ich zweifelte ernsthaft an meiner Qualifikation und an meinen juristischen Fähigkeiten.

Spoileralert: Beim dritten Mal habe ich das Ding dann endlich bestanden. Rückschläge gehören leider dazu. Da kann man noch so entspannt sein. Wir machen alle Fehler. Aber daran kann man wachsen. Und nach dem zweiten Versuch bin ich gewachsen. Natürlich hatte ich furchtbare Angst, auch beim dritten Mal durchzufallen. Aber ich wusste auch, dass es keinen Weg um diese Hausarbeit herum gab. Offensichtlich funktionierte meine Strategie bisher nicht so, weshalb ich etwas ändern musste.

Was ich geändert und gelernt habe, berichte ich heute dir in diesem Beitrag. Das wichtigste Learning aber gleich vorweg: Rückschläge im Studium sind zwar häufig Tiefschläge, aber wenn man ganz unten ist, kann man nur noch hoch kommen. Besser funktioniert das, wenn man seine Muskeln anstrengt und aus eigener Kraft aus dem Loch herausklettert.

Nicht nur Prüfungsversagen

… sondern auch allgemeine Schwierigkeiten mit dem Studienfach, finanzielle oder persönliche Probleme und manchmal schlicht schlechte Planung im Zeitmanagement sind typische Rückschläge im Studium, mit denen du als Studentin umgehen lernen musst. Je nach Art des Rückschlag sind andere Hilfsmaßnahmen notwendig. Allerdings haben alle etwas gemeinsam: Hilfe zu suchen und anzunehmen, kann die Sache enorm erleichtern. Auch wenn du letztlich de Arbeit alleine machen musst, kann etwas Starthilfe zur Orientierung ausgesprochen wertvoll sein.

In meinem Fall suchte ich die Hilfe bei einer Freundin, die ich bis heute für ihre juristischen Fähigkeiten (und natürlich auch alles andere) bewundere. Sie hat weder meine Hausarbeit für mich geschrieben, noch mir inhaltliche Vorgaben gemacht. Aber sie hat mir geholfen, die wichtigsten Punkte im Sachverhalt zu erkennen, indem sie mich hat darüber sprechen ließ. Sie hat Nachfragen gestellt und mich außerdem ermutigt, um die Ecke zu denken. Durch ein einziges Gespräch war ich danach in der Lage, genau das auch mit mir selbst zu tun: Positive Selbstgespräche führen und Selbstzweifel aus dem Weg räumen.

Mit meiner Freundin machte ich eine Art Faktencheck meines juristischen Könnens und musste zugeben, dass meine Angst vor der Strafrechtshausarbeit einigermaßen unbegründet war. Schließlich hatte ich alle anderen Hausarbeiten und Klausuren ohne Probleme bestanden. Es mangelte also wohl weniger an juristischem Sachverstand, als an meinem Selbstbewusstsein. Eine Blockade im Kopf hinderte mich und meine Freundin half mir, diese zu lösen.

Durch den zweiten nicht bestandenen Versuch war ich gezwungen, eine Lektion über mich zu lernen, die ich sonst vielleicht übersprungen hätte.

Fachwissen ist nicht alles. Meine innere Einstellung zu einer Aufgabe kann ein Gamechanger sein.

Der Rückschlag war eine Lerngelegenheit für mich, die ich nicht missen möchte. Auch für die Zukunft war diese Lektion wichtig. Als ich kurz vor meinem zweiten Examen zweifelte, ob ich wirklich genug gelernt hatte, machte ich wieder den Faktencheck. An Tag eins meines zweiten Staatsexamens bin ich entspannt wie selten in die Klausur gegangen. Weil mein Mindset stimmte und ich mich zuvor an einen Plan gehalten habe, der zu mir passte.

Zeitmanagement gehört nämlich dazu, wenn es um Rückschläge im Studium geht.

Die meisten Probleme lassen sich auf die eine oder andere Art und Weise lösen. Sechs Wochen vor meinem zweiten Examen fiel mir auf, dass ich zwar gelernt hatte, ich habe in einem Bereich noch einige Lücken hatte. (Faktencheck) Was war passiert? Ich hatte meine Zeit während des Referendariats nicht ausschließlich mit Lerninhalten verbracht, sondern habe auch eine Menge in Kanzleien gearbeitet, um meine Miete und den Münchner Lifestyle zu finanzieren. Heute würde ich alles noch einmal genauso machen. Ich hatte zwar Lücken, aber das gute war doch: Ich habe die Lücke rechtzeitig bemerkt und konnte nachjustieren. Siehst du, was zwischen der Studienzeit und dem Referendariat passiert war?

Mein Mindset hatte sich von Das-werde-ich-niemals-schaffen zu Ist-zwar-blöd-aber-irgendwie-bekomme-ich-das-hin verändert.

Und um es ganz deutlich zu sagen: Auch dieses Mal brauchte ich noch einen kleinen Stupser von außen. Mein bester Freund sagte: “Wenn das jemand schafft, dann du.” Und ich habe es geschafft. Wie? Ich hab mich hingesetzt und einen Zeitplan geschrieben, der zu mir passte. Das klingt erst einmal mega banal, ist aber meiner Meinung nach viel komplexer, als die meisten Zeitmanagementseminare suggerieren. Es genügt eben nicht, sich vorzunehmen etwas zu machen.

Stattdessen hilft es aus Sicht einer Mentaltrainerin enorm, die einzelnen Schritte mit allen Sinnen zu visualisieren, den Plan der Persönlichkeit einer Person anzupassen UND dafür zu sorgen, dass die Person gar nicht anders kann, als sich an den Plan zu halten. Damit meine ich keinen Druck. Sondern den Plan so zu fassen, dass mehr oder weniger automatisch Ergebnisse erzielt werden. Der letzte Punkt ist mein individuelles I-Tüpfelchen im Zeitmanagement:

Die Etablierung cleverer Gewohnheiten, um dem eigenen Gehirn Entscheidungen abzunehmen.

Gewohnheiten sind der Schlüssel, wenn es darum geht, keine Zeit zu vergeuden und in sinnvolle und zielführende Aktion zu kommen. Letztere schließt alles ein, was mich meinen Zielen näher bringt: Lernen, Mindset, Work-Life-Balance. Such dir was aus und versuche es, in Gewohnheiten zu verpacken.

Leider bekommen die Allerwenigsten das auf die Reihe und bleiben im Stadium “Gute Pläne schreiben” stecken. Wenn du nicht zu denjenigen gehören möchtest und dein Zeitmanagement kombiniert mit Gewohnheiten etablieren möchtest, bist du in meinem Mini-Kurs “Gewohnheiten und Zeitmanagement” genau richtig. Ich zeige dir, wie du persönlichkeitsbasiert deine Ziele erreichst, indem du hilfreiche Gewohnheiten in deinen Kalender einplanst. Für 0,00 €.

Rückschläge im Studium

können also eine wahnsinnig gute Möglichkeit sein, etwas zu lernen. Es gibt Strategien, die dich davor bewahren können, größere Rückschläge zu erleben. Aber du bist nicht allmächtig und kannst nicht alles vorhersehen. Daher ist das wichtigste, dass du an deiner Resilienz arbeitest und dein Mindset auf folgendes einstellst: Fehler ist ein Anagramm von Helfer. Ohne Fehler im Studium, die dich zurückwerfen, würdest du als Person nicht wachsen. Es ist hart und nervig, Rückschläge einzustecken. Es tut weh und kann gewaltig am Selbstwert kratzen. Aber es ist selten das Ende der Welt. Meistens gibt es einen Weg raus. Der beginnt mit der Akzeptanz der Situation, führt dich eventuell zu einer helfenden Stelle und endet definitiv bei dir als größere Person, wenn du das willst.

Alles Liebe,

Anna Lena

Zertifizierte Mentaltrainerin, Autorin und Volljuristin

Gründerin der Studienstart Academy