Buchempfehlung
Wie du als Studienanfängerin Stoizismus für mehr Erfolg nutzen kannst: 3 effektive Strategien für dein Jurastudium

Wie du als Studienanfängerin Stoizismus für mehr Erfolg nutzen kannst: 3 effektive Strategien für dein Jurastudium

Deine mentale Gesundheit kann deine Konzentrationsfähigkeit und damit deinen Erfolg im Jurastudium maßgeblich beeinflussen. In der ersten Woche meines Jurastudiums habe ich den besten Tipp für die kommenden Jahre erhalten, der mir als Studienanfängerin geholfen hat. Ohne es zu wissen, startete ich so eine Praxis aus dem Stoizismus, die mich bis heute begleitet.

Wie ich zum besten Tipp meines Lebens kam

Tag fünf meines Jura-Studiums: Einführung in die Rechtswissenschaft. Der Hörsaal platze aus allen Nähten. Dieses Bild kennt wahrscheinlich jede von uns, oder? Am Anfang sind wir alle wahnsinnig motiviert und fragen uns, warum um Himmels willen die Universität keinen größeren Hörsaal für eine Veranstaltung eingeplant hat.

Naja, die Uni weiß es besser, als wir in diesem Moment: Die Besuchszahlen nehmen nach dem ersten Mal ab. Erst etwas weniger und zur Mitte des Semesters dann sehr, sehr, sehr viel mehr. Und dann kommt das Semesterende und der Hörsaal füllt sich wieder. Mit all denen, die auf den letzten Metern vor einer Klausur doch noch, etwas mitnehmen wollen.

Da saß ich also in einer Vorlesung, von der ich noch nicht wusste, dass die allermeisten, sie nicht für wichtig genug erachten würden, an einem Freitagmorgen um acht Uhr im Wintersemester in die Uni zu gehen. Ehrlich gesagt, hab ich auch an dem einen oder anderen Freitag echt gekämpft. Aber ich bin trotzdem hingegangen. Warum? Weil ich an Tag fünf meines Jura-Studiums den besten Tipp meines Lebens bekommen habe. Nicht nur meines Studiums. Nein, wirklich meines ganzen Lebens. Und bis heute arbeite ich daran, diesen Tipp wirklich in mein Leben und mein Mindset zu integrieren. Manchmal klappt es gut und manchmal nicht so. Aber ich werde besser. Welcher Tipp? Der Professor sagte gleich am Anfang folgenden Satz:

“Ärgern sie sich nicht über Dinge, die Sie nicht ändern können.”

Boom, da war er. Der Satz, der mein Leben verändern sollte, auch wenn ich es da vermutlich noch gar nicht kapiert habe. Der Professor legte noch nach und ergänzte: “Das ist verschwendete Lebensenergie.”

Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich mir diesen Satz in eine Notizbuch geschrieben habe oder ihn mir im Stillen zugeflüstert habe, wenn wieder mal eine Klausur nicht mit der gewünschten Punktzahl benotet wurde. Nicht ärgern, die Note steht fest. Verschwende deine Energie nicht mit Ärger über die Benotung, liebe Anna Lena. Nutze die Energie stattdessen für etwas sinnvolles. Zum Beispiel etwas anders zu lernen, um beim nächsten Mal ein anderes Ergebnis möglich zu machen.

Stoizimus im Alltag als Inspirationsquelle für deinen Studienerfolg

Erst vor wenigen Jahren, als Stoizismus auf einmal cool und trendy wurde, kapierte ich: Diese Strategie ist urstoisch. Die Dinge hinzunehmen und radikal zu akzeptieren, wie sie sind, statt an ihnen rumzumäkeln, ist keine neue Erfindung, sondern Jahrtausende alt und daher erprobt. Du musst nicht zur Stoikerin werden und detailgetreu nachleben, was in den Schriften von Epiktet, Seneca und Co. steht. Aber du kannst die folgenden drei Strategien als Inspiration im Alltag nutzen. Das Ergebnis? Im besten Fall ein ausgeruhter Geist, der dich konzentriert den Fokus auf deine Ziele legen lässt.

Strategie Nr. 1: Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst.

“Es gibt Dinge, die innerhalb unserer Macht liegen, und es gibt Dinge, die außerhalb unserer Macht liegen. Innerhalb unserer Macht liegen Meinungen, Absichten, Begehren und Aversionen – kurzum alles, was von uns selbst ausgeht. Außerhalb unserer Macht liegen der Körper, der Besitz, Ruf, Machtstellung – kurzum alles, was nicht von uns selbst ausgeht.” – Epiktet

Als Studentin kann es oft Einflüsse geben, die dich ablenken und vielleicht sogar aus der Bahn werfen können. Die Stoiker lehren uns jedoch, uns auf das zu konzentrieren, was wir kontrollieren können: Unsere eigenen Gedanken und Handlungen. Konzentriere dich auf das Wesentliche und lerne, den Rest so gut es geht auszublenden. Dein Gehirn dankt es dir und ist entspannt für den ganzen Lernstoff, den es verarbeiten soll.

Strategie Nr. 2: Erkenne die Herausforderung und nehme sie an.

“Es ist nicht, dass wir zu wenig Zeit haben, sondern dass wir zu viel verschwenden.” – Seneca

Ein Studium ist herausfordernd. Es dauert lange und irgendwann kommt jede von uns an den Punkt, an dem wir daran zweifeln, das wirklich schaffen zu können. Zu viel Neues, zu viel Stoff, zu viel von allem. Doch statt zu resignieren, können wir uns von der stoischen Philosophie inspirieren lassen und unsere Einstellung zur Herausforderung ändern. Die Stoiker betrachten eine Schwierigkeit als Chance, zu wachsen und sich zu verbessern.

Gerade in Bezug auf die zur Verfügung stehende Zeit für Vorlesungen, Vor- und Nachbereitung, Klausuren, Hausarbeiten, Seminararbeiten und Privatleben im weitesten Sinne, neigen wir dazu, vollkommen über zu planen und dann am Ende gar nichts mehr zu schaffen. Wir verschwenden wertvolle Zeit und sind am Ende sauer/enttäuscht/genervt von und auf uns selbst. Besser ist es da, am Mindset zu arbeiten und Herausforderungen erkennen. Herausforderungen kann man bearbeiten. Wie das in diesem Beispiel am besten funktioniert, zeige ich dir in meinem Mini-Kurs “Gewinne Gehirnkapazität” zum Zeitmanagement kombiniert mit Gewohnheitsetablierung. Damit mehr Gehirnwindungen für die schönen Dinge des Lebens zur Verfügung stehen.

Strategie Nr. 3: Hab klare Werte und gib dir einen Sinn.

Die Stoiker betonen die Bedeutung von Werten und Tugenden wie Weisheit, Mut und Gerechtigkeit. Indem du deine eigenen Werte identifizierst und danach lebst, kannst du deinen Studienalltag bewusster gestalten. Mit welchen Personen willst du zum Beispiel eine Lerngruppe haben? Welche außeruniversitären Aktivitäten passen zu deinen Werten? Welche Pflichtwahlfächer möchtest du wählen? Die Liste könnte ich unendlich weiter führen. Es geht nicht darum, die selben Werte, wie die klassischen Stoiker zu vertreten. Sondern darum, deine eigenen zu finden. Die machen dich nämlich aus und geben dir einen Sinn. Das kann in schwierigen Zeiten sehr hilfreich sein. Du hast so immer etwas, auf das du zurück greifen kannst.

Eine Buchempfehlung von Herzen

Im Studium lesen wir im Allgemeinen schon ziemlich viel. Ich habe selber praktisch nichts außeruniversitäres mehr gelesen, bis ich mein erstes Staatsexamen hatte. (Nur um dann erstmal alle sieben Harry Potter Bücher innerhalb von drei Wochen zu bingen;)…) Aber zurück zum Thema: Wenn du etwas für deine mentale Klarheit, deine Konzentration und deinen Fokus tun möchtest, empfehle ich dir das Buch “Der täglichen Stoiker“* von Ryan Holiday und Stephen Hanselmann zu lesen. Dieses Buch ist genial: Jeden Tag erhältst du einen Input aus der stoischen Lehre, aber – das ist der Clou – auf maximal einer (!) Seite aufgearbeitet. Häufig ist es nicht einmal eine halbe Seite. Und wenn du noch was für deine Englischkenntnisse tun willst, lies es doch gleich auf Englisch (“The daily stoic“*).

Viel Spaß beim Philosophieren! Alles liebe,

Anna Lena

Zertifizierte Mentaltrainerin, Autorin und Volljuristin


*Es handelt sich hier um einen Affiliate Link. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Bitte beachte, dass es sich bei dieser Website um eine reine Werbeseite und nicht um einen Online-Shop handelt. Du kannst über diese Seite keine Kaufverträge über die dargestellten Artikel abschließen und auch keine persönliche Beratung hierzu in Anspruch nehmen. Über diese Seite wirst du zu Amazon weitergeleitet. Kaufverträge kannst du erst in dem jeweiligen Online-Shop mit dem jeweiligen Verkäufer abschließen.